Stopft dem Internet endlich das Maul!

Kanzleramts-Chef Thomas de Maizière will die Kontrolle von Inhalten im Internet verschärfen. Oho! Offensichtlich hat CDU-Chefin Merkel den nächsten Kläffer von der Leine gelassen. Und dass ein Kläffer für andere einen Maulkorb fordert,  wundert mich nicht. Dann kann er selbst ja umso ungestörter das Maul aufreißen. Und diese ewige Kritik an Partei und Politik im Internet muss natürlich dringend unterbunden werden.

Was sagt der CDU-Spitzenkandidat für Sachsen? „Ähnlich wie auf den Finanzmärkten brauchen wir mittelfristig Verkehrsregeln im Internet“, sagte de Maiziere der „Rheinischen Post“. „Sonst werden wir dort Scheußlichkeiten erleben, die jede Vorstellungskraft sprengen.“

Ah, Scheußlichkeiten wie Josef Ackermann und Prof. Nonnenmacher sollen sich nicht wiederholen. Nur zur Erklärung: Ackermann ist Chef der Deutschen Bank, der 25 Prozent Rendite auf Kosten anderer als normales Ziel ausgibt. Der Ackermann, der im Spiegel behauptete, soziale Verantwortung sei für ihn das Höchste. Der soziale Ackermann, dessen Bank in den USA laut Spiegel nicht mal den Anstand hatte, auf Briefe, Faxe und Anrufe von Menschen reagierte, die seine Bank aus ihren Häusern klagte. Menschen, die die Deutsche Bank gewissenlos in den Ruin finanziert hatte.

Oder Scheußlichkeiten wie Prof. Dirk Jens Nonnenmacher, der die HSH Nordbank gegen die Wand gefahren hat. Und dafür 2,9 Millionen Bonus erhalten hat. 1,4 Millionen Euro als Sonderzahlung und obendrauf eine Altersversorgung im Wert von 1,5 Millionen. Nur zur Erinnerung: Das sind 5,8 Millionen D-Mark. Zusätzlich zum Gehalt. Alles auf höchster Ebene abgesegnet von den CDU-dominierten Landesregierungen in Hamburg und Schleswig-Holstein, die dem sauberen Herrn mal kurz mit drei Milliarden unter die Arme greifen mussten, weil er sich verspekuliert hat. Die drei Milliarden stammen natürlich von uns, den kleinen Leuten.

Bei denen, die das abgesegnet haben, findet sich auch Hilmar Kopper. Er ist der Aufsichtsratschef der HSH Nordbank. Das ist der Kopper, der als Chef der Deutschen Bank 50 Millionen Mark Schulden bei Handwerkern im Jahr 1994 öffentlich Peanuts genannt hat. Klar, dass so eine Scheußlichkeit 5,8 Millionen Mark einfach durchwinkt. Ist ja nix.

Jetzt habe ich nur noch eine Frage an de Maizière: Habe ich was verpasst? Verkehrsregeln für die Finanzmärkte? Wo gibt´s die denn? Kümmern Sie sich doch mal zuerst darum, lieber de Maizière. Aber wenn man sich mit den Großen anlegt, kann man sich das Maul natürlich leicht verbrennen. Da ist es schon einfacher, den Kleinen das Maul zu verbieten.

Das musste mal gesagt werden.

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